Elektroautos in Deutschland – Beißt der Hund sich in den Schwanz?
Elektroautos sind in aller Munde. Täglich berichten Medien über neue Trends und Fortschritte aber auch über Rückschläge im Bereich der e-Mobilität. Das Ziel ist klar: Deutschland muss nachhaltiger werden! Und das geht nur wenn die Verbrennungsmotoren von der Straße verschwinden. In Deutschland gleicht die Straße Richtung Nachhaltigkeit eher einem Feldweg als einer frisch geteerten Autobahn.
Warum ist das so?
Vorteile von Elektroautos
Seien wir mal ehrlich, der Gedanke ein Elektroauto zu fahren ist beinahe romantisch: Elektroautos glänzen durch ihre sehr hohe Energieeffizienz. Da nichts verbrannt wird, entsteht kaum Wärmeverlust. Geringerer Wärmeverlust heißt weniger Emissionen. Elektroautos belasten die Umwelt also viel weniger als Autos mit Ottomotoren. Dadurch, dass sich in Elektromotoren kaum bewegliche Teile befinden, entsteht weniger Reibung. Das wirkt sich natürlich positiv auf die Wartungskosten der Stromautos aus. Und leise sind sie auch noch! Endlich wieder ruhig schlafen. Auch das regelmäßige Aufsuchen von Tankstellen ist nicht mehr nötig. Man „tankt“ bequem zu Hause in der eigenen Garage. Morgens ist die Batterie dann immer voll und eine Aufladung kostet auch nur wenige Euro.
Aktuelle Nachteile von Elektroautos in Deutschland
Der Teufel steckt wie so oft im Detail. Die blumigen Zukunftsvisionen der e-Mobilitätsbranche halten dem Realitätsabgleich heute oftmals noch nicht stand. Es stimmt zwar, e-Autos fahren sehr energieeffizient. Solange der Strom aber weiterhin zum größten Teil aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird, ist das höchstens eine Milchmädchenrechnung. Der Strom kommt nicht aus der Steckdose. Auch die geringen Wartungskosten der e-Autos erscheinen wie ein Tropfen auf dem heißen Stein. Deren Anschaffungskosten sind oft höher als die der Benziner. Nicht zuletzt ist die Lade-Infrastruktur in Deutschland noch eher mäßig bis schlecht. Manche sprechen sogar von einem „Ladestationen-Notstand“. Damit ist es verständlich, dass Verbraucher dem e-Auto mit Skepsis gegenübertreten. Immerhin ist die Reichweite der e-Flitzer bisher eher auf Kurzstrecken ausgelegt. Lange Strecken lassen sich oftmals nur mit lästigem Planungsaufwand meistern, da eine flächendeckende Lade-Infrastruktur bisher noch fehlt.
Ausblick Elektroautos in Deutschland 2017
Es ist wie bei der Frage nach dem Huhn oder dem Ei: Die Nachfrage nach e-Autos in Deutschland bleibt gering. Auch der Umweltbonus von bis zu 4000€ durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle konnte bisher kein großes Wachstum entfachen. Kein gutes Aushängeschild für eine Industrie, könnte man meinen. Das denken sich scheinbar auch viele Hersteller. Warum in einen Nischenmarkt investieren, der kaum Absatz verspricht? Der Hund beißt sich sprichwörtlich in den Schwanz; wir kommen nicht vorwärts. Dabei zeigen unsere Nachbarn, dass es auch funktionieren kann. In Norwegen ist die Anzahl an Neuzulassungen von Elektroautos überdurchschnittlich hoch. Das Land subventioniert den Kauf von e-Autos so stark wie kein anderes Land (unter anderem entfallen Mehrwertsteuer und Importsteuer!). Zusätzlich übt die Regierung großen politischen Druck auf die Hersteller aus, um die e-Mobilität voranzutreiben. So kann es also auch gehen!
Doch Entwarnung: Auch in Deutschland gerät der Ball ins Rollen! Hersteller geloben Verbesserungen in vielen Bereichen der e-Mobilität. So wird zum Beispiel weiter an der Reichweite von e-Autos gefeilt. Das moderne e-Auto soll zukünftig Strecken von bis zu 500km absolvieren können. Viele Hersteller haben bereits interessante neue Modelle in den Startlöchern um die Nachfrage weiter anzukurbeln. Steigt erstmal die Nachfrage, sollten auch die Preise der e-Autos sinken. Hilfe bekommen die Hersteller durch die Bundesregierung. Diese hat zuletzt die Förderbeträge für die Forschung und Entwicklung der Elektromobilität auf rund zwei Milliarden verdoppelt. Auch die Stromanbieter haben angekündigt das Jahr 2017 dazu zu nutzen, die Lade-Infrastruktur in Deutschland zu verbessern. Das Drehen im Kreise könnte also bald ein Ende haben! Auch wenn die Straße Richtung Nachhaltigkeit bisher eher einem Feldweg zu gleichen schien, die nächste Einfahrt zur frisch geteerten Autobahn ist bereits Sichtweite!
>>Weitere Infos zum Thema Nachhaltigkeit gibt’s in unserem Blog und auf den Green World Tour Messen!
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