Nachhaltige Mode: Was heißt das eigentlich? Woran erkenne ich sie?

Von den Auswirkungen auf die Umwelt bis zu den Arbeitsbedingungen während der Herstellung kann Mode mehr oder weniger nachhaltig sein. Auf der Green World Tour Messe Berlin referiert Natascha von Hirschhausen zu dem Thema zukunftsweisende Konsumalternativen in der Mode.

Bio-Baumwolle schont die Umwelt.

„Die Textilindustrie gehört heute immer noch zu den größten Umweltverschmutzern der Welt. Dabei gibt es eine große Auswahl an modischer und nachhaltiger Kleidung,“ beschreibt Natascha von Hirschhausen den Status Quo. Sie ist als Gestalterin seit Jahren im Bereich nachhaltiger Mode aktiv und kennt Antworten auf die Fragen, was nachhaltige Mode ausmacht und auf was Verbraucher/innen beim Kauf ihrer Kleidung achten sollten. Auf der Green World Tour Messe in Berlin führt sie Besucher in ihrem Vortrag durch den Schlagwortdschungel nachhaltiger Mode und gibt konkrete Tipps für den Alltag.

Ein paar einfache Dinge seien schon jetzt genannt: „Grundsätzlich sollten Konsumenten auf das Material z. B. Baumwolle und auf Aspekte der Herstellung achten. Bio-Baumwolle ist unter anderem empfehlenswert, da sie nicht mit Pestiziden belastet ist. Damit werden Böden in den Anbaugebieten sowie die eigene Gesundheit geschont. Bei der Herstellung geht es in erster Linie um faire und ethisch vertretbare Arbeitsbedingungen, die am sichersten gewährleistet sind, wenn die Produktion im deutschsprachigen Raum erfolgt. Daneben gibt es Zertifizierungen, die faire Arbeitsbedingungen in anderen Ländern garantieren: Zum Beispiel das Siegel des Global Organic Textile Standard (GOTS).“

Natascha von Hirschhausen

Natascha von Hirschhausen gründete 2016 ihr eigenes ethische Modelabel „Natascha von Hirschhausen“. Hinter der holistischen Philosophie des Labels verbergen sich schlichte, elegante Kleidungsstücke aus edlen, natürlichen Materialien, wie Bio-Baumwolle, Bio-Wolle und Bio-Seide, die entlang der gesamten Wertschöpfungskette auf ökologische und soziale Standards kontrolliert werden. Die Fertigung auf Bestellung erfolgt im Atelier in Berlin. So werden Überproduktionen vermieden und eine kundenorientierte Gestaltung sichergestellt. Für die Entwicklung innovativer minimal-waste Schnitte wurde die Gestalterin 2016 für den Bundespreis Ecodesign nominiert. Durch diese Schnitte kann eine perfekte Passform und eine Materialeffizienz von durchschnittlich 98,8% garantiert werden. Um über die Vielfalt ethischer Mode zu informieren und auf neue Innovationen aufmerksam zu machen, gründete Natascha zusammen mit Stefanie Barz das Online Magazin AETHIC.de. Das Netzwerk bietet ein weites Spektrum an Informationen über Innovatives, Ästhetisches und Ethisches.

Bluse aus fairer cremeweißer Baumwolle von Natascha von Hirschhausen.

Darüber hinaus gibt die zukunftsorientierte Designerin Workshops über nachhaltige Modegestaltung und experimentelles Drapieren – erstmals Ende 2016 für 18 Modedesigner aus Bangladesch und Deutschland im Namen des Goethe Institut Bangladesch an der Kunsthochschule Berlin Weißensee.

Auf der Green World Tour Berlin am 13./14. Oktober 2017 wird Natascha von Hirschhausen einen Expertenvortrag über zukunftsweisende Konsumalternativen in der Mode halten. Zuhörer bekommen einen Einblick in die Vielfältigkeit nachhaltiger, ethischer und fairer Mode. Schlagworte – wie Up-Cycling, Zero-Waste, fair, slow – die bestimmte nachhaltige Strategien beschreiben, werden thematisiert und erläutert. Diese Schlagworte helfen Ihnen als Konsument beim Kauf Ihrer Kleidung.