Die Sommerferien stehen vor der Tür und es geht in den Urlaub. Wohin reist ihr und wie? ?Urlaub in Deutschland, Europa oder in ein fernes Land? Tatsache ist, dass die meisten Deutschen fliegen. Seit 1990 ist die Anzahl der Passagiere in Deutschland um 250 Prozent gestiegen↗ . Schätzungen gehen davon aus, dass Flug- und Schiffsverkehr im Jahr 2050 rund 40 % der CO2-Emissionen ausmachen werden.
.
Dabei geht es beim Fliegen nicht nur um CO2-Emissionen, sondern um Stickoxid, Wasserdampf, Feinstaub und Kondensstreifen sowie um Veränderungen in Zirruswolken☁. Der Schaden, den das Fliegen dabei auf die Atmosphäre hat, ist um den Faktor zwei bis vier Mal höher. Die Auswirkungen sind so fatal, da der Treibstoff der Flugzeuge in großen Höhen verbrannt wird. Dabei ist es unerheblich, ob man zum Luxusurlaub nach Las Vegas ?fliegt oder nach Sierra Leone zur Entwicklungsarbeit.
.
Was also tun? Kompensationszahlungen für das Fliegen leisten? ?Das muss jeder für sich entscheiden. Wie bewertet ihr es, wenn ein täglicher Fleischesser ?Klimakompensationen “zahlt”, indem er Gemüse anpflanzt? ? Klingt hart, ist aber beides eine Form modernen Ablasshandels. Mit Geld das Gewissen bereinigen.
.
Die Wirksamkeit dieser Kompensationen ist zudem bedenklich. Klimakompensationen fördern beispielsweise Waldschutzprojekte?, die Be- und Anwohner vertreiben oder Projekte führen dazu, dass die Landnutzung durch Einheimische verboten wird oder lokale Konflikte entstehen. Ein Kleinbauer vor Ort verliert dadurch seinen Arbeitsplatz. Die Biologin Jutta Krill hat es treffend formuliert: “Wir maßen uns an, unseren Fußabdruck außerhalb Deutschlands, Europas nochmal zu vergrößern, indem wir Land woanders beanspruchen und sagen: Ihr dürft da jetzt nicht mehr Emissionen produzieren, weil die wollen wir und wir haben dafür bezahlt”.
.
Mit dem Fliegen?verhält es sich wie mit dem Autofahren?: wollen wir den Klimawandel abmildern, ist Verzicht die einzige effektive Möglichkeit.
.
❓Wie seht ihr das?